Wilhelm Menze
Leidenschaftlicher Fotograf auf der Kanareninsel Teneriffa.

Ich bin mit 10 Jahren zu Fotografie gekommen. Als ein Onkel starb, bekam ich von meinem Vater, der mit der Kamera nichts anzufangen wusste, ein Voigtländer Vitessa (zum Spielen). Mein neues Hobby und tägliches „kreatives Trainingsprogramm“ entwickelte sich schnell zu einer freudvollen und alles verzehrenden Leidenschaft. Währen meine Kumpel, wo auch immer, unterwegs waren, saß ich in der Städtischen Bücherei und verschlang Bücher über Fotografie.
Dieses für mich sehr teure Hobby, Filme - Entwicklung - Abzüge, konnte ich mit meinem Taschengeld nicht finanzieren. Deshalb begann ich für ein Blumengeschäft, in der Nachbarschaft, Blumen auszutragen. Das Trinkgeld was ich von den Empfängern erhielt ermöglichte es mir so einige Fotos zu machen. Allerdingd das ich 10 Mal überlegte, bevor ich auf den Auslöser drückte, ist wohl verständlich.
Acht Jahre später, zu meinem 18 Geburtstag, bekam ich meine erste Mittelformatkamera. Eine Yashica MAT 124 G. Dazu noch einen Tele- und Weitwinkelvorsatz. 
Da ich ja nun eine "Richtige" Kamera mein Eigen nennen konnte traut ich mich für eine befreundete Firma einige Wohnraumleuchten aufzunehmen. Das Ergebnis war für die Mülltonne, aber ich lernte daraus. Zu dieser Zeit gab es zwei Namhafte Fotostudios die die Produktfotos für fast die gesamte Wohnraumleuchtenindustrie in unserer Region anfertigten. Da ich in dieser Branche beheimatet und sehr gut vernetzt war, bot ich befreundeten Firmen an, die zu fotografierenden Leuchten, zu den entsprechenden Fotostudios zu bringen und auch wieder abzuholen. 
Mein Vorteil lag klar auf der Hand, als Abgesandter eines Kunden konnte ich mich im Studio frei bewegen, konnte mir alles ansehen und ich bot gerne meine Hilfe bei der Dekoration an. Dabei lernte ich das Lichtsetzen für die Blitze. Das machte ich fast ein Jahr. Dann, begann ich nochmals Leuchten zu fotografieren. Das Ergebnis lag bei weitem nicht auf dem Niveau der etablierten Studios, konnte sich aber sehen lassen. 
Die Wende - oder ein großer Glücksfall.
Einer meiner Leuchtenkunden, ein Großhändler, sprach mit einem befreundeten Fabrikanten über Produktfotos. Dabei erwähnte er meinen Namen und zeigte Fotos die er von mir, als Verkaufshilfe, bekommen hatte. Dieser Leuchtenfabrikant, ein älterer Herr, rief mich an und bat um eine Unterhaltung in seinem Büro. Dort erklärte er mir, dass er, vor Jahr und Tag versucht hatte seine Leuchten selber zu fotografieren und dass er dabei gescheitert sei. Da er auch kein gesteigertes Interesse mehr an einer Expansion hätte und nur noch einen kleinen Kundenstamm belieferte brauche er nur wenig Katalogbilder. Das bedeutete das seine Aufträge für Profistudios nicht interessant waren. Er ging mit mir in seine Fabrikationsräume und zeigte mir dort (ihr glaubt es nicht) ein komplett ausgestattetes Fotostudio. Nur Kameras fehlten, die hatte er verkauft. 
Wir trafen schnell und gerne eine Vereinbarung. Ich konnte dieses Studio völlig uneingeschränkt zu jeder Zeit nutzen. Dafür fotografierte ich die von ihm, für seine Kataloge, benötigten Bilder. 
Meine nächste Investition war auch meine Teuerste - eine Mamiya RB 67 Pro S - sie war gerade (1974) auf den Markt gekommen. Das Vorgängermodell hatte ich in den Studios bereits kennengelernt. 
Jetzt konnte ich, professionell Ausgestattet, an die Arbeit gehen. Meine Nische waren die Wohnraumleuchten. Der Bedarf an Fotos und Dias für den Druck war enorm. 
Dann rief mein erster Fotokunde an. Dann noch einer. Und dann noch viele mehr. Denn ich hatte in Zusammenarbeit mit einer Druckerei aus einer Nachbarstadt und einem Fotogroßlabor einen bis dahin nicht gekannten Service entwickelt, das brachte mir unglaublich viel Aufträge.
Wenn man bekannt wird kommen viele Anfragen von ganz alleine, so auch Anfragen für Hochzeiten, Jubiläen usw.. Daran habe ich nie Spaß gehabt und auch nie Aufträge angenommen die mit diesem Satz begannen "Du hast doch eine GUTE KAMERA". War das Arrogant? 
Allerdings, eine Hochzeit habe ich doch aufgenommen. Ein mit mir sehr gut befreundetes Paar wollte heiraten. Die Beiden erzählten mir bei einem Grillabend sie wollten mich sehr gerne auf der Hochzeitsfeier dabei haben. Das Problem, allein die Familienmitglieder waren so zahlreich das nicht alle teilnehmen konnten. Also waren Personen außerhalb der Familie Tabu. Oder - es war der Hochzeitsfotograf. Es war eine sehr schöne Hochzeit in einem kleinen Ort mit einer kleinen Kirche und mein Bilder konnten sich sehen lassen. 
Diese Hochzeit hatte ich mit einer Contax RTS / Carl Zeiss Planar 50mm F1.4 T Crossbar aufgenommen. Diese Kamera hatte ich nur einmal und nur zu diesem Zweck benutzt und sie später beim Kauf einer Mamiya 645 in Zahlung gegeben. 
Dies ist eine Beispiel für DUMMHEIT: 
Diese Contax RTS war der "Erste Preis" bei einem von einem Fotomagazin veranstalteten Fotowettbewerb den ich gewonnen hatte. Das Gewinnerfoto hatte ich mit der Yashica MAT 124 also 6X6 gemacht. Neben dem üblichen, Bild auf der Titelseite, vorstellen einiger anderer Fotos, kurze Biografie war die Contax der Hauptpreis. Für mich war es die Enttäuschung schlecht hin. Warum? Weil ich sehr unerfahren war und all die Dinge glaubte die in Fotobüchern, Fotomagazinen und sonstigen Publikationen zu lesen waren. Dort konnte Jeder nachlesen das ernsthafte Fotografen, Profis also, mit einer Mittelformatkamera also mindesten 6x6 fotografierten. Dieses Neuartige 24x36 Format, also Kleinbild, na ja, kann man nicht ernst nehmen. 
Heute 2025 wünschte ich, dass ich die Contax RTS noch hätte!
Meine Karriere als Studiofotograf ging noch bis Ende 1983. In diesem Jahr hatte mein Gönner und Freund seine Immobilie verkauft. Somit war das von mir genutzte Studio nicht mehr vorhanden. 
Meine Studioausrüstung habe ich dann verkauft und aus dem Bestand nur eine Kamera behalten. Die Mamiya M645 1000s mit Handgriff und AE Prisma. Diese Kamera hatte ich bis 2014 genutzt.
Als Ersatz kaufte ich eine Nikon D750 mit diversen Objektiven. Das war mein Einstieg in die Digitale Fotografie. 
Später, im April 2018, ich lebte schon auf Teneriffa, kaufte ich eine Fujifilm X T2 und im Juni 2024 eine Fujifilm X T5. Mit meinen verschiedenen Objektiven für die Kameras decke ich einen Brennweitenbereich von 12 - 300 mm ab. 
In den Jahren auf Teneriffa habe ich viele Bilder aufgenommen viele dieser Fotos habe ich mit Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop in Szene gesetzt. Mir macht es Spaß, etwas Gewöhnliches zu nehmen und daraus etwas zu machen, dass weit über das Übliche hinausgeht.
Meine Bilder werden über zwei namhafte Agenturen international zur Lizensierung angeboten. Meine Arbeiten hängen in Firmen- und Privatsammlungen. Sie schmücken Einzelhandelsumgebungen, Leitartikel, Fernsehsets und sind auf Produkten von Haushaltswaren über Kleidung bis hin zu Puzzles zu sehen.

Senden Sie mir eine E-Mail an hola@fotografias-de-tenerife.es
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